Das sollten Sie beachten, wenn Sie sich eine Immobilie kaufen oder gar bauen
Die Zinsen sind gerade niedrig, die Mieten teilweise extrem hoch – da klingt es für manche verlockend, sich eine Eigentumswohnung zu kaufen oder ein Haus zu bauen. Dazu braucht es eine passende Baufinanzierung. Was gilt es dabei im Vorfeld zu beachten? Wir haben mit den Experten von Baufinanzierung Regio gesprochen. Sie haben uns die fünf größten Fehler genannt, die oft gemacht werden.
1. Fehler: Erst Traumimmobilie suchen, dann Bank anfragen
Viele machen sich auf die Suche nach ihrer Traumwohnung, ohne zu wissen, welchen Finanzierungsspielraum sie überhaupt haben. Das ist ein großer Fehler. Oft haben wir es erlebt, dass zum Beispiel junge Familien schnell die perfekte Wohnung gefunden haben.
Tolle Lage, große Zimmer, top angebunden und ruhig. Die Wohnung und keine andere!
Doch bei der Bank kommt dann schnell die Enttäuschung: “Mit diesem Einkommen und dem Eigenkapital, können Sie sich die Wohnung nicht leisten.”
Sinnvoller ist: Erst zur Bank gehen und einen groben Anhaltspunkt ausrechnen lassen. Da ist es auch egal, zu welcher Bank Sie gehen. Wenn Ihre Hausbank einen Finanzierungsspielraum von 280 000 Euro errechnet, dann werden Sie bei keiner anderen Bank 350 000 Euro bekommen.
2. Fehler: Nebenkosten unterschätzen, Hausgeld und Renovierung vergessen
Die regulären Nebenkosten beim Erwerb von Eigentum betragen in Deutschland je nach Bundesland zwischen 9 und 14 Prozent des Kaufpreises. Beim Kauf einer Wohnung für 200 000 Euro, fallen also schon zusätzliche Kosten in Höhe von bis zu 30 000 Euro an. Diese verteilen sich auf die Grunderwerbsteuer sowie Rechnungen vom Makler und dem Grundbuchamt.
Was die Leute gerne vergessen ist das Hausgeld. Das fällt in Mehrfamilienhäusern an. Damit wird in der Regel ein Hausmeister bezahlt, Rücklagen gebildet für Sanierungen und Verwaltungskosten gedeckt. Je nach Ausstattung und Umfang kann das monatlich bis zu 300 Euro oder sogar mehr betragen. Das muss bei der Finanzierung unbedingt beachtet werden.
Finanzielle Doppelbelastung durch Renovierung
Was auch schnell ins Geld gehen kann ist eine Renovierung. “Wir machen dann noch kurz den Teppich raus und verlegen neuen Boden”, sagte uns eine Familie. Dass das mal schnell an die 5000 Euro kosten kann, je nachdem wie hochwertig der Boden ist und wer ihn verlegt, das war ihnen nicht bewusst.
Muss die neue Wohnung renoviert werden, fällt außerdem eine Doppelbelastung an. Für die alte Wohnung muss noch Miete bezahlt werden, weil die neue noch nicht bewohnbar ist. Gleichzeitig muss für die neue Wohnung Strom, Wasser, Hausgeld und vielleicht auch schon die erste Rate des Kredits bezahlt werden. Auch das muss bei der Finanzierung unbedingt beachtet werden.
3. Fehler: Monatliche Ausgaben für die Bank geschönt
Um einen Kredit zu erhalten, müssen Sie für die Bank eine sogenannte Selbstauskunft ausfüllen. Dort geben Sie Ihr Einkommen an und auch Ihre monatlichen Ausgaben. Je höher die Ausgaben, desto weniger Geld bleibt natürlich, um die Rate für den Kredit zu bezahlen. Im schlimmsten Fall wird gar kein Kredit gewährt.
Deswegen ist es natürlich verlockend, für die Traumwohnung die Ausgaben etwas zu schönen und weniger anzugeben. “Dann sparen wir eben ein bisschen, das schaffen wir schon”, sagte uns ein angehender Eigenheimbesitzer. Unsere klare Antwort war: “Nein, schaffen Sie nicht.”
Simulieren Sie die Ratenzahlung
Es sagt sich leicht, ein paar Jahre von Wasser und Cornflakes zu leben. Aber es tatsächlich zu tun, ist etwas ganz anderes. Wir empfehlen eine sechsmonatige Testphase. Simulieren Sie die Ratenzahlung. Legen Sie den Differenzbetrag zwischen Ihrer aktuellen Miete und Ihrer Wunschrate schon jetzt zur Seite.
Nehmen wir an, Ihre Ihre Wunschrate, mit der Sie Ihren Kredit abbezahlen wollen, beträgt 2000 Euro. Zu dieser Rate rechnen wir 300 Euro Hausgeld hinzu. Die aktuelle Warm-Miete beträgt in unserem Beispiel 1200 Euro. Um den Ernstfall zu simulieren legen Sie nun jeden Monat also 1100 Euro zur Seite. Am besten auf ein eigenes Konto. Dieses Geld dürfen Sie nicht anfassen.
Mit der Miete ist das der Betrag, den Sie auch in Zukunft zahlen müssen. Wenn Sie das sechs Monate durchziehen, dann merken Sie, wie viel Geld Ihnen am Monatsende tatsächlich übrig bleibt. Das Fazit unserer Familie war: “Wir haben uns doch etwas überschätzt. Mit unserer geplanten Rate hätten wir nicht mal mehr ins Kino gehen können. Wir haben die Rate jetzt um 500 Euro gesenkt.”
4. Fehler: Nicht für den Notfall vorgesorgt
Es ist kein schönes Thema, aber gerade bei einer Baufinanzierung, die gerne über 20 Jahre läuft und meist über 200 000 Euro beträgt, müssen Sie sich die Frage stellen: Was passiert, wenn der Partner stirbt? Alleine zahlen, was man bisher zu zweit gezahlt hat, ist unmöglich. Dafür gibt es Versicherungen. Informieren Sie sich im Vorfeld.
5. Fehler: Nicht vergleichen
Eine Baufinanzierung besteht in der heutigen Zeit aus vielen Bausteinen. Kleine Kredite und Bausparverträge ergänzen sich zu einer Gesamtfinanzierung. Je nach Auswahl ist das Angebot besser oder schlechter – und die Auswahl ist riesig. Damit Sie wissen, ob Sie bei Ihrer Hausbank ein faires Angebot erhalten haben, empfehlen wir, weitere Angebote ausrechnen zu lassen. Dann könnten Sie das Paket wählen, das Ihnen am besten zusagt.
Diesen Service bieten wir auf dem Vergleichsportal “Baufinanzierung Regional”. Vollkommen kostenlos und unverbindlich erhalten Sie im Baufinanzierungs Rechner die besten Angebote, die auf Ihre Anforderungen perfekt passen. Bei allen Angeboten inklusive ist eine persönliche Beratung vor Ort. Denn nichts geht über einen Berater, der Ihnen im persönlichen Gespräch die Konditionen des Kredits erläutert.
Auf dem Portal können Sie mit dem Beitragsrechner auch sofort selbst ermitteln, welche Angebote zu Ihnen passen. Am besten lassen Sie sich dann von den Anbietern, die Ihnen am meisten zusagen, direkt ein detailliertes unverbindliches Angebot machen. Dann haben Sie den besten Vergleich.
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